Der Hohenzollern

… wie wir Schwaben zur Burg Hohenzollern gerne sagen, gehört bei mir zu den Zielen die ich in unregelmäßigen Abständen regelmäßig besuche einfach ausgedrückt, immer wieder gerne fotografiere. So hatte ich Mitte Juli die Idee die Burg im Sonnenuntergang zu fotografieren und war mit einer kleinen Gruppe von Fotografen dorthin unterwegs. Die knappe Stunde Fahrt mit dem PKW von Reutlingen aus, macht den Hohenzollern zu einer lohnenswerten Unternehmung, auch am Abend.

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(FUJIFILM X-T1 mit FUJIFILM XF55-200mmF3.5-4.8 R LM OIS @190.3mm, 1/400s, f/5.6 und ISO800)

Aber wie heißt es so schön, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Für Fotografen bedeutet das eigentlich immer, was macht das Wetter?! War das Wetter am Wochenende davor noch wirklich Klasse, wurde Gewitter und starker Regenschauer für den Mittwochabend vorhergesagt. Nun tue ich mich als Landschaftsfotograf immer schwer, bei unsicheren Verhältnissen, einen Workshop oder ein eigenes Projekt zu verschieben. Einfach aus dem Grund, dass wenn es nicht wie aus Kübeln schüttet, gerade in den Grenzbereichen des Wetterwechsels interessante Bilder entstehen können, die oft schöner oder spannender sind als bei stahlblauen, wolkenlosen Himmel. So saßen wir also zu viert im Auto und fuhren von Reutlingen in Richtung Hechingen, alle mit der Hoffnung das es vielleicht doch noch was werden könnte, aber so richtig glauben daran, wollte niemand. Von Hechingen aus konnte man die Burg nicht einmal sehen und der Scheibenwischer lief stellenweise auf Stufe drei. Mein Ausweichplan war, wir trinken halt irgendwo ein Bier … unser Fahrer der Werner meinte „so schlecht hat der Wetterbericht gar nicht ausgeschaut“, Martin wiederum bemühte das Regenradar auf dem Smartphone und Michael war eher nachdenklich … Wenn der Schwabe nicht weiterweiß, dann schaut er mal … (jetzt gucka mr a moal) … vielleicht klappt es ja doch. Ich hatte die ganz kleine Hoffnung vielleicht ein Wolkenfenster zu bekommen, so ein kleines halt … wie sehr meine Mitstreiter dem Wetterbericht trauten, sah man an der Ausrüstung. Noch nie hatten alle Teilnehmer im Workshop Regenhüllen und Regenschirme dabei, wir rechneten alle mit dem Schlimmsten.

Am Parkplatz neben dem Zollernsteighof angekommen, wurde der Regen auf einmal schwächer und hörte nach gut 10min ganz auf. Auf dem Weg zum Zeller Horn, welcher in gut 30min zu bewältigen ist, brach sogar überraschend die Sonne durch die Wolken und zauberte im Wald eine wunderbare Stimmung. In der Hoffnung das sich diese ebenfalls für die Burg Hohenzollern erhalten könnte, trieb ich die Gruppe an, um zügig dort oben anzukommen.

Um ehrlich zu sein, normaler Weise ist am Zeller Horn immer ordentlich was los. Fotografen, Wanderer und Mountainbiker nutzen den Aussichtspunkt für einen Blick auf den Hohenzollern. An diesem Abend waren wir aber alleine. Die Hoffnung, ein paar Sonnenstrahlen auf die Burg selbst zu erhaschen bewahrheitete sich aber nicht, wir waren aber trotzdem in der Lage das eine oder andere interessante Foto zu machen.

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(FUJIFILM X-T1 mit FUJIFILM XF18-55mmF2.8-4 R LM OIS @18.0mm, 1/180s, f/8.0 und ISO200)

Zwar haben es die Wolken nicht ganz geschafft eine Stimmung wie in auf Caspar David Friedrichs “Wanderer über dem Nebelmeer” zu zaubern, der Burg und ihrer Betrachterin konnte sie aber trotzdem eine mystische Stimmung verleihen.

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(FUJIFILM X-T1 mit FUJIFILM XF18-55mmF2.8-4 R LM OIS @24.3mm, 1/80s, f/6.4 und ISO800)

Alle bisher gezeigten Bilder sind aus dem RAW mit Photo Ninja entwickelt worden. Zum Schluss möchte ich noch eine sagen wir “extremere Bearbeitung” mit Affinity Photo und dem dort durchgeführten Tone Mapping zeigen.

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(FUJIFILM X-T1 mit X XF18-55mmF2.8-4 R LM OIS @32.9mm, 1/80s, f/6.4 und ISO800)

Auf dem Rückweg schloss sich dann das Fenster mit dem guten Wetter und der Regen setzte ein, Dank Regenschirm und Regenhüllen erreichten wir halbwegs trocken unsere Autos.

Viel Spaß beim Anschauen, b!

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