… oder wieso man niemals Bilder direkt in der Kamera löschen sollte.
Es ist schon einige Zeit her, da hatte ich bei einem Workshop einen Teilnehmer dabei erwischt wie er Bilder am Display begutachtete und im Anschluss gelöscht hat. OK, kann man machen, dabei können aber auch Schätze verloren gehen. Wie ich an folgendem Beispiel zeigen möchte.
Die Aufnahme erfolgte unter schlechten Bedingungen. Es ist ein Schnappschuss, die Kamera wurde einfach nur ausgelöst und auf dem ersten Blick ein Kandidat für die Tonne!
(NIKON D7000 mit Nikon AF-S DX VR Zoom-Nikkor 18-200mm f/3.5-5.6G IF-ED @46.0mm, 1/5000s, f/10.0 und ISO200)
Der wirklich einzige Punkt der hier als positiv zu vermerken ist, war die Tatsache das die Kamera auf RAW eingestellt war, damit können wir schauen was noch heraus gearbeitet werden kann. Man brauch kein Experte zu sein um zu sehen, dass Bild ist dunkel, aber zu dunkel ist besser als zu hell. In den Tiefen liegen die größeren Reserven, hier das Histogramm dazu.
Die Entwicklung des Bildes fand in Photo Ninja statt, kann aber auch mit jedem anderen RAW Konverter erfolgen.
Im ersten Schritt richten wir den Horizont gerade und schneiden das Bild zu (was nicht ausschließt das wir im Anschluss ein weiteres Format erstellen können).
Zusätzlich übernehmen wir die automatische Korrektur des RAW Konverters.
Um die Stimmung im Bild zu unterstreichen, habe ich die Korrekturen nochmals angepasst.
Die Option Show clipped highlights zeigt die zu hellen Bereiche im Bild an und insgesamt habe ich wie folgt korrigiert.
Helligkeit (Illumination +10) damit der Bergrücken (im Übrigen das Leithagebirge am Neusiedler See) noch knapp sichtbar ist.
Belichtung (Exposure offset –0,5) um die zu hellen Stellen in den Griff zu bekommen in Verbindung einer Reduktion der Lichter (Highlights –0,75).
Danach erfolgte noch eine Erhöhung des Mikrokontrasts (Detail +10) und eine geringe Aufhellung der Schatten (Shadows +0,25).
Da das Nikkor 18-200mm nicht die beste Linse aus dem Nikon-Programm ist habe ich das Bild noch geschärft…
… und dafür die folgenden Einstellungen verwendet.
Stärke des Schärfens (Sharpening strength +100) und als Radius (Sharpening radius +0,5).
Das sieht auf jeden Fall besser aus, als das Ausgangsbild. Nun kommen noch zwei Dinge und zwar ein zusätzliches Format und eine monochrome Variante.
Für die monochrome Variante verwende ich wie immer das DxO Filmpack. Dazu exportiere ich die Bilder als TIFF um sie im Filmpack mit der Illford FP4 Plus 125 Emulation zu konvertieren. Im Filmpack lege ich noch zusätzlich einen Gelbfilter über das Bild, was zu einer geringen Erhöhung des Kontrast führt.
Hier nochmals die quadratische Variante.
So, fertig – und wirklich das nächste Mal gut überlegen ob und wann ein Bild von der Kamera gelöscht wird.
Viel Spaß beim Anschauen, b!
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