Jetzt ist genug gejammert
Am 31.05.2022 hat Fujifilm das neue Fujinon XF150-600mm F5.6-8 R LM OIS WR vorgestellt. Das Objektiv gehört zur Red Badge Serie, die Merkmale wie WR (Water Resistant) aufweist und auf den engagierten Amateur und Profi zielt.

Credits und Copyright liegen bei Fujifilm
Wenn man die Diskussion in den Foren verfolgt, muss das Objektiv Müll sein, denn Fujifilm hat es gewagt, die Blende bei 600mm mit F8 zu realisieren. Auch die größte Blende von 5,6 am kurzen Ende ist weit von den Mitbewerbern im KB Segment entfernt, wenn man sich beispielsweise das Sigma 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Sports1 anschaut. Stellt sich also die Frage, ist das Objektiv wirklich so schlecht oder unbrauchbar, wie gerne behauptet wird?
Vorab muss ich sagen, dass ich dieses Objektiv noch nicht testen konnte, jedoch Erfahrungen mit dem Fujifilm XF100-400mm F4.5-5.6 R LM OIS WR und dem Sigma 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Sports habe.
Wenn man die Lichtstärke mit der Brennweite korreliert, ist das Fujifilm XF 150-600mm F5.6-8 R LM OIS WR eindeutig die schwächste Linse.
Während das Sigma eine Blendenstufe zwischen 150mm und 600mm abnimmt, fällt das Fujinon ebenfalls um „nur“ eine Blendenstufe ab, allerdings startet es bei 5,6 und ist damit um 2/3 EV schwächer als das Sigma. Würden wir hier um eine Blendenstufe (und nicht um 2/3 EV) reden, dann müsste man die ISO-Empfindlichkeit verdoppeln und in diesem Fall um 2/3 erhöhen.
Obwohl das Sigma eine bessere Lichtstärke als das Fujinon bietet, war ich damit nicht in der Lage zuverlässig verwacklungsfreie Aufnahmen aus der Hand zu machen. Das Stativ war darum mein ständiger Begleiter und oft habe ich die Abwägung getroffen, ob nicht das Fujifilm XF100-400mm F4.5-5.6 R LM OIS WR mit einem 1,4er Konverter die bessere und vor allem im wahrsten Sinne des Wortes „tragbarere“ Lösung sein könnte. Die Leser meines Blogs dürfen natürlich einwenden, dass ich ohnehin sehr häufig mit Stativ arbeite. Ja stimmt, aber für das Sigma musste ich auf ein Stativ der Sirui RX-Serie zurückgreifen und zusätzlich den K-40x als Kopf verwenden. Befördert wurde das, mit meinem größten F-Stop Rucksack. Das Fujifilm XF100-400mm F4.5-5.6 R LM OIS WR mm mit Konverter, kann ich mit einem Sirui K-20x sicher und zuverlässig stabilisieren oder sogar aus der Hand verwenden. Selbiges denke ich von Fujifilm XF150-600mm F5.6-8 R LM OIS WR, darum nehme ich die geringere Lichtstärke gerne in Kauf, immerhin ist dieses Objektiv 1,2 kg leichter.
Schließlich passen auf das Fujifilm XF150-600mm F5.6-8 R LM OIS WR meine 100mm Filter von Sirui und H&Y, das Sigma musste ich ohne Filter verwenden, da der 105mm Durchmesser der Frontlinse hier keine Befestigung zulässt.
Mein Fazit
“ … und wirst Du das Objektiv bestellen?” Diese Frage wurde mir schon vor der Vorstellung gestellt und seit dem 31.05.2022 gleich mehrfach. Die Antwort dazu ist NEIN, ich habe es schon bestellt, und zwar gleich am Tag der offiziellen Ankündigung. Sobald verfügbar, wird ein Test aus meinen Einsatzbereichen folgen.
Bleibt mir gewogen und bis bald, Euer Albfotograf
1) Das Sigma habe ich immer mit einem Adapter von Fringer an meine Fujifilm Kameras betrieben
Super!
Und ja, das Gewicht ist der Hammer, bzw der Unterschied:) allerdings fristet das 100-400 durch das 70-300 auch schon ein Schattendasein, trotzdem bin ich gespannt auf einen Erfahrungsbericht.
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Ja, dass 70-300mm dürfte dem 100-400mm ziemlich zusetzen. Gerade für die Berg- und Landschaftsfotografie ist dessen Gewicht und optische Leistung unschlagbar.
Wir dürfen aber nicht vergessen, dass das 100-400mm aktuell die schnellste „lange“ Linse ist, nehmen wir mal das 200mm/2 mit dem Konverter aus Kostengründe aus.
Außerdem, haben wir nicht immer gejammert das es zuwenig Fujifilm-Teleobjektive gibt. Darum sage ich, nur her damit und wäre auch einer Reihe von lichtstarken Festbrennweiten nicht abgeneigt, diese dann nicht für die Landschaft sondern eher für den Sport … da ich dort keine weiten Distanzen zurück legen muss. Mit der X-H2s hat ja Fujifilm die perfekte Basis dafür gelegt.
Beste Grüße, b!
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