Updates für eine Reihe von RAW-Konverter 12/2019

Ich hätte nicht gedacht, dass ich diesen Blog schreiben würde.

DSCF4552_ON1

(FUJIFILM, X10 mit 7,1-28,4mm @16.7mm, 1/480s, f/5.6 und ISO200)

Animiert wurde ich aber durch eine, zumindest für mich, interessante Ankündigung.

Adobe Camera RAW 12.1 und Lightroom

Am 10.12. wurde von Adobe eine neue Version von Camera RAW angekündigt. Die Version 12.1, wird die seit knapp 1,5 Jahren angekündigte Zeiss ZX1 unterstützen.

Nachdem uns Canon mit der 6D eine Kamera beschert hatte, die über 4 Jahre im Markt war bis endlich ein Nachfolger angekündigt wurde und damit den Titel verdient „the Cam, that will never die“, entwickelte sich die Zeiss ZX1 zu „the Cam, that will never come“ und damit zum Symbol fotografischer Prokrastination. Knapp darauf, sind nun auch die Spezifikationen der Kamera bekannt und Zeiss hat dafür auch eine eigene Seite geschaffen.

Dem Ansatz einer Kamera mit fester Brennweite folgend, lassen sich hier die Konkurrenten leicht ausmachen. Leica Q2, Sony Cyber-shot DSC-RX1R II, Fujifilm X100F und vielleicht auch eine Ricoh GRIII. Das Konzept, Adobe Lightroom als RAW-Konverter mit einzubauen, war in dieser Art auf dem Markt bisher nicht zu sehen. Was mich wieder zum eigentlichen Blog zurück bringt. Zusätzlich gibt es nämlich ein Update für Adobe Lightroom, das ebenfalls Adobe Camera RAW 12.1 verwendet.

Update:
Mit diesem Update behebt Adobe auch den Bug, dass das Classic Filmsimulation Profil für die Fujifilm X-Pro3 in Adobe Lightroom nicht funktioniert.

Capture One 20

Anfang diesen Monats hat Phase One, die Version 20 von Capture One vorgestellt. Der Sprung von Capture One 12 auf Capture One 20 kommt vielen brachial und groß vor. Natürlich sind hier neue Funktionen hinzu gekommen und bekannte wurden verbessert.

Die Frage, wieso von 12 auf 20 gesprungen wurde, beantwortet sich für mich, mit einer Änderung der Versionierung. Capture One 20 ist das Release für das Jahr 2020 und damit geht Phase One den gleichen Weg wie ON1 Software. Dort wurde schon vor 3 Jahren auf die Jahreszahlen umgestellt, also ON1 Photo RAW 2020.

ON1 Photo RAW 2020

Am 17. Oktober hat ON1 das Jahresrelease seines RAW-Konverters vorgestellt und am 06. Dezember ein Update auf den Build 14.01.8205 nachgeschoben, damit trägt es aktuell die Bezeichnung ON1 Photo RAW 2020.0.1. Neben einer Reihe von neuen Kameras wie der Sigma fp, Leica SL2 und der Fujifilm X-Pro3 werden nun auch einige Premium Smartphones von Apple und Google unterstützt. Eine Liste aller Änderungen und Bugfixes ist hier in englischer Sprache vorhanden.

Das Programm selbst, bietet ON1 zum Download für Windows und für an den Mac an.

Anwender mit Mac OS X Catalina, sollte gleich das Update 2020.0.1 installieren, da nur damit der Support für Apples neustes Betriebssystem enthalten ist.

Photo Ninja 1.3.8b

Damit bewegen wir uns auf unserer Reise durch die Releases zurück in den November und kommen zu Photo Ninja 1.3.8b. Ich hatte dieses RAW-Konverter zu meiner Anfangszeit mit den Fuji-Kameras verwendet und war mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Allerdings wartet die (restliche) Gemeinde der Fotografen auf die Version 2.0, da nach einigen Jahren dieser Konverter eine Reihe von inzwischen gefragten Funktionen, wie zum Beispiel lokalen Korrekturen immer noch vermissen lässt. Auf Nachfrage heißt es, dass die Version 2.0 in Arbeit wäre …

Wer also mit Photo Ninja unterwegs ist und die Unterstützung der letzten aktuellen Fuji-Kameras vermisst, wird mit diesem Update bedient und darüber hinaus auch Sony und Nikon Fotografen mit der Unterstützung aktueller Modelle bedacht.

Iridient Transformer 1.6.1 und Developer 3.3.8

In einer anderen Nische wie Photo Ninja findet sich das aktuelle Update von Iridient Transformer (ein extrem leistungsfähiger und hervorragender DNG-Konverter, nicht nur für Fuji-Kameras) und die Mac Version des Developer. Hier wurde am 29. Oktober ebenfalls die Unterstützung vieler, vor kurzem auf dem Markt erschienen Kameras integriert und zusätzlich finden auch bei Iridient immer mehr Premium-Smartphones den Weg auf die Supportliste der Produkte.

Nun bleiben aus meiner Sicht nur noch zwei Produkte übrig. Skylum Luminar und Exposure .

Skylum Luminar 4

Lange im Voraus angekündigt, hat Skylum am 18. November die Version 4 seiner Bildbearbeitung Luminar vorgestellt.

Wenn es um die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz zur Bearbeitung von Bildern geht, bestimmt die führende Software. Ich selbst lehne derart massive Manipulationen meiner Bilder ab, kann deren Sinn aber durchaus nachvollziehen. Ein Projekt, einfach durch den Austausch des Himmels oder Hintergrunds fertigstellen zu können, anstatt nochmals „nachfotografieren“ zu müssen, hat seinen Charme, vor allem im kommerziellen Umfeld. Persönlich denke ich, dass gerade Fotografen die nicht zwingend die Tonwert-Kurve verändern wollen, mit Luminar schnell zur interessanten Bildern kommen können. Wobei die Software beides bietet und von einem Bildoptimierer zu einen sehr gutem RAW-Konverter umgestellt werden kann.

Exposure X5

Den Abschluss dieses Artikels macht Exposure X5 von Exposure Software (ehemals Alienskin). Für mich in dieser Liste einer der fleißigsten Anbieter, sind doch seit dem Release am 23.09.2019 fünf Updates erschienen. Mit dem letzten Update, vom 12.12. diesen Jahres sind wir in dieser Zeitreise wieder in der Gegenwart und damit im Dezember angelangt. Mit der Version 5.2.0.166 stellt Exposure Software ein weiteres Update verwenden, dass neben der Unterstützung weiterer Kameras auch das eine oder andere Problem behebt.

Ich verwende primär ON1 Photo RAW 2020, aber Exposure X5 kommt parallel dazu, immer häufiger zum Einsatz. Vor allem, wenn ich Ergebnisse vergleichen will, greife ich gerne auf X5 zurück. Auch bei der Bearbeitung von großen Mengen von Bildern und vor allem direkt von meinem NAS, ist X5 extrem robust und stabil. Ich konnte bisher keine Hänger oder dergleichen verzeichnen, dazu ist die Qualität der Ergebnisse, besonders für die X-Trans Sensoren von Fujifilm hervorragend. Auch wenn ich mich hier wiederhole, Exposure X5 ist definitiv eine Empfehlung für Fuji-Fotografen und damit auf jeden Fall einen Blick wert.

Update 24.12.2019:

Vom Monat doch noch passend, hat am 24.12. Darktable die Version 3.0 fertig gestellt. Der Tradition folgend immer um Weihnachten herum ein größeres Release bereit zu stellen. Die Liste der Veränderungen in Darktable ist so lange, dass ich hier direkt auf einen passenden Blog in deutscher Sprache verweisen möchte. Nach vielen Jahren der Entwicklung ist Darktable für mich der gelungenste RAW-Verarbeiter aus der OpenSource-Szene, zumal hier die Möglichkeit von lokalen Korrekturen gegeben ist die es in RawTherapee irgendwie nicht ins finale Release schaffen wollen. Doch auch hier bin ich sehr guter Dinge für 2020!

Fazit

Ich bekomme immer wieder die Frage gestellt, wieso nimmst Du nicht ??? wenn der RAW-Konverter so gut ist?

Der RAW-Konverter ist nicht alles, für mich spielt der Workflow und damit die Geschwindigkeit mit der ich in einer Anwendung arbeiten kann eine entscheidende Rolle. Es gibt viele Fotografen, die in Lightroom ihre Fuji-RAWs zu sehr ansprechenden Ergebnissen verarbeiten, obwohl dort immer noch das eine oder andere Problem, speziell mit dem X-Trans Sensor vorhanden ist. Man muss halt damit umgehen können und genau darum geht es. Ich lass mich mal zu der generellen Aussage hinreißen, dass keiner der oben genannten Konverter und wahrscheinlich auch alle hier nicht genannten, wirklich schlechte Ergebnisse produzieren und mit hinreichender Einarbeitung, qualitativ hochwertige Bilder entwickelt werden können. Denn genau darum geht es, wie gut kenne ich eigentlich meine Software und deren Eigenheiten in Verbindung mit meinen Erwartungen und Anforderungen.

In diesem Sinne, wünsche ich Euch noch einen schönen dritten Advent.

So long and thanks for the fish, Euer Albfotograf

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