Wenn ich ein Motiv fotografieren gehe, bedeutet das noch lange nicht das mein Vorhaben auch gelingt. Für mich ist das Fotografieren von Landschaften einer der wagnisreichsten Bereiche der Fotografie. Vom Gefühl her, möchte ich von einer Erfolgsquote von höchstens 50% sprechen, im Jahr 2021 sogar weniger.
Aber lasst uns nochmals nach Berlin gehen, um das Bode-Museum zu fotografieren, dazu hat es dieses Mal drei Anläufe gebraucht. Zumindest für meinen dritten Anlauf möchte ich die Lateiner bemühen und behaupten “Den Mutigen hilft das Glück – Fortes fortuna adiuvat”.
Der erste Versuch
Der Wetterbericht, sah am 03. September nicht schlecht aus. Wolken und leichter Bodennebel verhießen eine Interessante Stimmung um das Bode-Museum zu fotografieren.
(FUJIFILM, X-T3 mit FUJIFILM XF16-80mmF4 R OIS WR @20.2mm, 1/160s, f/14.0 und ISO160)
Leider schaut das Wetter in Berlin in einen anderen Wetterbericht als ich, von den Wolken war am Morgen keine Spur mehr und Nebel war auf dem Wasser auch keiner vorhanden. Gut, alles kein Beinbruch und manch einer würde sagen “klasse Foto, nehm ich”. So richtig zufrieden war ich aber nicht und da ich länger in Berlin verweilen durfte, wurde der Entschluss gefasst am nächsten Morgen die Sache nochmals zu probieren.
Der zweite Versuch
Für diesen Morgen meinte der Wetterbericht, dass es bewölkt wäre aber die Wolkendecke aufreißen wird. Diese Prognose hatte nicht nur ich, sondern auch noch vier weitere Fotografen gelesen. Wollte man einen passenden Blickwinkel haben, wurde es sogar ein bisschen eng auf der Ebertbrücke.
(FUJIFILM, X-T3 mit FUJIFILM XF10-24mmF4 R OIS @21.9mm, 1.5s, f/8.0 und ISO160)
Das mit dem Aufreißen der Wolkendecke hat nicht geklappt und dazu hatte die Dämmerung die Straßenbeleuchtung exakt 2min nach meiner Ankunft abgeschaltet, es war 06:10 Uhr. Damit war ich im Rückblick nach einem Bild fertig. Der Fotograf neben mir kam aus Magdeburg und hatte den ganzen Tag noch einen Workshop in Berlin, war aber ebenfalls von der Abwesenheit des Alex, durch die tiefhängenden Wolken nicht begeistert.
Willst Du das wirklich ein drittes Mal probieren?
Mein dritter Versuch
04:40 Uhr klingelt mein Wecker und ich bin 10min später mit strammem Schritt unterwegs zur S-Bahn die um 05:00 Uhr am Mexikoplatz abfährt. Ich brauch immerhin 35min, bis ich an der Oranienburger Straße aussteigen kann und nochmals knapp 10min auf die Brücke.
05:45 Uhr passt, es sind (noch) keine Fotografen da, aber zwei lauern schon in den Autos. Die Straßenbeleuchtung ist ebenfalls an und wird aller Wahrscheinlichkeit noch eine halbe Stunde brennen.
(FUJIFILM, X-T3 mit FUJIFILM XF10-24mmF4 R OIS @22.9mm, 10s, f/8.0 und ISO160)
Geduld ist eine Tugend und für Landschaftsfotografen überlebenswichtig. Nachdem die Kamera auf dem Stativ war, begann das Schauspiel und die Wolken lichteten sich langsam. Ganz kam der Alex nicht hervor, aber der Wolkenschleier macht durch seine Weichzeichnung das Bild umso interessanter.
Ich fotografiere gut eine halbe Stunde und schaue mich nach weiteren Motiven um, die sich hier reichlich finden lassen. Der Sonnenaufgang ist dagegen weniger spektakulär, aber den habe ich ja am ersten Tag fotografiert.
Ich freue mich, dass ich die Energie hatte so früh aufzustehen! Es hat sich für mich gelohnt.
Vielen Dank, dass Ihr so früh am Morgen in Berlin mit dabei wart, Euer Albfotograf
Ja das kenn ich – irgendwie treibt es einen dann auch in den Folgetagen raus bis alles passt 😊 Sehr schöne Bilder! War letzte Woche in Berlin – der Dom war teilweise eingerüstet und somit ein gutes Argument liegen zu bleiben 😉
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Ja, da hast Du recht. Es fällt einem schwer die Finger davon zu lassen.
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