Hallo und schön das Ihr wieder vorbeigeschaut habt. Die Überschrift ist ein Zitat, dass ich entweder Steffen Böttcher (Stilpirat) oder Patrick Ludolph (neunzehn72) zuordnen würde. Wenn ich mich richtig erinnere ist es in einem Talk unter Fotografen mal gefallen.
(FUJIFILM, X-T3 mit FUJIFILM XF16-80mmF4 R OIS WR @20.2mm, 1/15s, f/11.0 und ISO160)
Ein Blog muss her
Die älteren Fotografen unter uns haben irgendwann in den ausgehenden 2000er Jahren einen Blog über ihre Fotografie gestartet und damals war das auch noch das Social Media Vehikel schlecht hin. Von YouTube, Instagram und anderen Plattformen für Fotografen war damals wenig die Rede und damit war der Blog der “Place-2-be”.
Wenn ich nun auf die letzten, sagen wir mal 10 bis 12 Jahre schaue, also ab dem Jahr 2010, wurde in dieser Zeit durch Alphabet (mit Google/YouTube) und Meta Platforms (mit Facebook und Instagram) die Welt des Social Media deutlich verändert. Ein Portfolio wird nicht mehr auf der Homepage / über den Blog sondern über Instagram gechecked und immer öfter dienen die Bilder dort als Referenz. Im Gegensatz zu vielen anderen Fotografen habe ich YouTube und Instagram nicht unterschätzt, aber und das ist noch heute so, keinen großen Wert darauf gelegt.
Mal unter uns, einen Schwaben will man nicht auf YouTube hören. Facebook war mir schon immer zu unübersichtlich und damit habe ich nur den Schritt zu Instagram gewagt.
The Road Ahead
Was mir im Lauf der Zeit klar wurde ist, dass wir uns Plattformen wie Instagram, Facebook und Co. anpassen müssen und nicht umgekehrt. Ändert sich deren Strategie wie zum Beispiel die Transformation von Instagram in eine Video-Plattform, dann geht man mit oder sucht nach Alternativen, nur wo gibt es diese? Schauen wir uns Technologien an, hat noch nie eine Technologie eine andere wirklich verdrängt, sondern nur deren Relevanz verringert. Heute gibt es immer noch Radios, die man mit der Einführung des Fernsehens eigentlich nicht mehr benötigt hat. Plattenspieler für das klassische Vinyl erleben ihre Renaissance und so weiter. Wer will kann auch noch heute mit einem Pferdegespann in den Urlaub fahren und seine Spätzle gerne von Hand schaben (da war er wieder der Schwabe).
Übertragen wir das auf Social Media, so darf befürchtet werden das man zwar auf alternative Plattformen wechseln kann, insofern es überhaupt welche gibt, aber die „alten“ nicht wirklich verlassen wird oder möchte. Mir ist das übrigens so mit WhatsApp ergangen, eigentlich wollte ich das Zeug loswerden, am Ende hatte ich aber Threema, Signal und WhatsApp wenn auch mit deutlich geringerer Nutzung als davor. So ist das aktuell bei Vero, bei immer mehr Fotografen sieht man einen Instagram-Post in dem sie Vero (VERO — True Social) versuchen wollen („give them a try“). Doch auch bei VERO muss Geld verdient werden, wenn nicht mit unseren Daten, mit was dann? Wahrscheinlich einem kostenplichtigen Zugang oder etwas in der Art. Damit begibt sich VERO aber in die Nische von Foto-Plattformen und verringert dadurch wahrscheinlich seine Reichweite. Das bedeutet nun nicht, dass ich mich VERO verweigern werde, im Gegenteil mein Account steht schon. Ich bin aber vorsichtig mit der Hoffnung geworden, dass auf einer anderen Plattform alles besser wird. Instagram war früher auch anders, als es sich heute zeigt und letztendlich müssen alle Plattformen auf irgendeine Weise finanziert werden und sich damit dem Markt anpassen.
Unsere Jugendsünden
Schauen wir also auf unsere fotografischen Jugendsünden, den Blog als Arschgeweih der Fotografie. Ja, auch er ist im Lauf der Jahre vielleicht dicker geworden und verblast mag er bei dem einen oder anderen auch sein, aber beides lässt sich in den Griff bekommen und danach greift man auf eine, zugegebener Maßen kleine Social Media Plattform zurück, aber mit dem vollen Recht zur Selbstbestimmung, denn was auf Eurem Blog geschieht liegt bei jedem selbst. Führ mich ist mein Blog immer noch die Insel im Meer der umherziehenden Social Media Karawanen, auf der Suche nach der einen Plattform verbunden mit der Hoffnung das diese sich nur im eigenen Interesse weiterentwickeln wird. Ein Blog bedeutet Arbeit, selbst wenn man mit dem Text spärlich unterwegs ist. Aber Renovierungen am Eigentum machen auch mehr Spaß als in der Mietwohnung
Bleibt mir gewogen und bis zum nächsten Mal, Euer Albfotograf
Genau so ist es! Und der Spruch passt! 😀👍
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