… heißt es in Xaver und sein außerirdischer Freund. Hat das was mit Fotografie zu tun, eigentlich nein, aber es geht hier um Hirsche und damit wiederum um meinen Versuch das Sigma 120-300mm zu testen.
Ein für mich dankbares, da nahe gelegenes Gebiet dazu, ist die Eninger Weide mit dem Rotwild Gehege. Die Hirsche dort oben sind an Menschen gewöhnt und auch herumlaufende und bellende Hunde jagen ihnen in der Regel keinen Schreck ein. Das heißt aber nicht, dass kein Rückzug ins Dickicht des Waldes erfolgt wenn es drum herum zu laut wird.
Einen ersten Test wollte ich im Dezember des vergangenen Jahres an einem Samstag wagen. Dazu bin ich mit Kamera, Objektiv und natürlich einem Stativ zum Gehege gelaufen und habe vorsichtig alles aufgebaut. Da ich (so dachte ich) der einzige an diesem Nachmittag war, stand das Wild recht nah am Zaun und wurde dazu noch von der untergehenden Sonne angeleuchtet. Wartend auf den richtigen Moment habe ich zwei spazieren gehende Paare nur am Rande wahr genommen, so gut 10m von mir entfernt sagte dann der Mann zu seiner Frau … “Was meinst Du wie blöd der schaut wenn ich mal röhre wie ein Reh” … es sind hier aber Hirsche und nicht Rehe, guter Mann – dachte ich mir. Auf meiner Höhe angekommen, baute sich der Spaziergänger hinter mir auf und stieß einen lauten Schrei aus. Was die Hirsche zwar nicht erschreckte, sie aber doch den Rückzug in den Wald antreten lies.
Die Anzahl der Auslösungen zu diesem Zeitpunkt war bei mir gerade mal drei und ich sah meine Motive langsam und sicher entschwinden.
Ich bin mir nicht sicher, ob seine Frau oder ich mehr entsetzt waren von diesem gerade stattgefundenen Schwachsinn. Seine Frau sagte zu ihm “I han glei denkt, der fendet des et luschtig” – ja genau, dass war nicht lustig, die verbale Kommunikation ist nicht jugendfrei und erspare ich mir an dieser Stelle. Nur mit Mühe konnte ich von einer Zweckentfremdung meines Einbeinstatives absehen.
Nachdem ein paar grundlegende Verhaltensregeln mit dem Spaziergänger geklärt waren, zogen diese von dannen.
Die Hirsche waren zwar noch da, aber nun eben ein gutes Stück weiter entfernt. Damit war die alleinige Verwendung des Sigma Teles nicht mehr möglich und ich musste zusätzlich den Sigma 1,4x Telekonverter zum Einsatz bringen.
(Sigma 120-300mm mit 1,4x TC, 420mm, 1/640s, f/4 und ISO2000), und hier das Bild in HD
(Sigma 120-300mm mit 1,4x TC, 420mm, 1/250s, f/4 und ISO3200), und hier das Bild in HD
Abschließend gelangen mir dann doch einige Bilder der Hirsche in der Sonne. Wobei die durch den Zwischenfall vergrößerte Distanz bestehen blieb.
(Sigma 120-300mm mit 1,4x TC, 420mm, 1/250s, f/4 und ISO3200), und hier das Bild in HD
Alle Bilder habe ich mit einen Einbeinstativ gemacht, der OS (Bildstabilisator) war dabei ausgeschaltet, was jedoch nicht notwendig ist. Die Bilder entstanden bei Offenblende (f/2,8 x 1,4 durch den Telekonverter) und der Einsatz des TC mindert die Leistung des Sigma Objektives sichtlich, aber nach meiner Meinung in einem noch akzeptablen Rahmen. Mit ein wenig Nachschärfen im RAW-Entwicklungsprozess bekommt man am Ende ordentliche Bilder heraus.
Genau genommen habe ich am Sigma nichts aus zu setzen. Das hohe Gewicht, ist der Bauart und der großen Anfangsöffnung geschuldet. Wer einen Lastwagen braucht, sollte sich nicht über dessen Größe beschweren. Schon vor Jahren hatte ich mal das Nikkor 200-400mm kurzzeitig zum Test in den Fingern und von der Handhabung her gefällt mir das Sigma daher besser da es mir mehr Flexibilität gibt und sich durch die von Sigma angebotenen Telekonverter sehr gut erweitern läßt.
120-300mm, f/2.8 | ohne Konverter |
168-420mm, f/4 | mit TC 1,4x |
240-600mm, f/5.6 | mit TC 2,0x |
Leider bietet DxO für die Kombinationen mit den Konvertern kein Korrektur-Modul an und ich bin mir auch nicht sicher ob da noch etwas kommt.
In einem meiner nächsten Blogs werde ich Bilder ohne den TC zeigen, da war ich im Tierpark in Pforzheim und habe die dort lebenden Luchse fotografiert.
Fazit
Das Sigma macht Spaß und es ist gut! Durch sein hohes Gewicht ist es aber nicht so einfach zu verwenden wie z.B. das Nikkor 70-200 f/2.8 und ein Stativ sollte auf jeden Fall dabei sein. Für den Einsatz in der Sport- und Actionfotografie ist es durch seinen Zoombereich interessant. Der “Turnschuhzoom” endet nämlich dort wo der Zaun anfängt, um nochmals auf die Hirsche in Eningen zurück zu kommen.
In diesem Sinne möchte ich diesen Blog mit dem Satz beenden “Der Mensch ist kein Tier”
Viel Spaß beim Anschauen, b!
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