Mehr als ein Gerücht, eher eine Tatsache ist das neue Fujinon XF 200mm/F2 (200mm/2) welches in diesem Jahr kommen wird. Von den Maßen und vom Gewicht ein richtiger Hammer, groß und schwer und auch teuer.
Das Fujinon XF 200mm/F2
Die Spekulationen gehen in Richtung 5000€ ohne Konverter und 6000€ mit einem eigens dafür entwickelten TC2 (2x) was bedeutet, dass die bestehenden Konverter entweder nicht funktionieren oder die optische Leistung des Objektivs nicht übertragen können, zumindest nicht in einer dem Preis entsprechenden Qualität.
Das Bild zeigt einen Vergleich zwischen den Fujinons 50-140mm/2.0 und dem 100-400mm/4.5-5.6 und lässt damit die Dimensionen des 200mm/2 erahnen. Spätestens jetzt ist auch der Punkt gekommen an dem alle, welche wegen dem Gewicht zu Fuji gewechselt sind, nicht mehr weiterlesen brauchen.
Mit diesem Objektiv beginnt Fuji den Ausbau des Telebereichs mit Festbrennweiten. Neben dem vorzüglichem 50-140mm/2.8 und dem sehr ordentlichem 100-400mm/4.5-5.6 gibt es nun erstmals eine wirklich lichtstarke Festbrennweite, welche hoffentlich noch durch ein 500/4 mittelfristig komplettiert wird. In dieser Prognose steckt ein bisschen Hoffnung, da ich beim 200mm/2 ganz gut gelegen bin. Um das gleich mal richtig zu stellen, dass 200mm/2 ist ein richtiger Spezialist. Die Brennweite von 200mm stellt nun nichts Außergewöhnliches dar, verwendet man zum Beispiel das 50-140mm/2.8 mit einem 1,4x Telekonverter kommt man hier ebenfalls auf 200mm allerdings mit Blende 4 als Anfangsöffnung. Diese 2 Blendenstufen gilt es vom Preis her abzuwägen. Verwendet man hingegen das 200mm/2 mit einem 2x Telekonverter wird daraus ein 400mm/4, mit einer Blendenstufe mehr als das 100-400mm/4,5-5,6 – welches ebenfalls weniger als ein Drittel des zu erwartenden Preises des 200mm/2 kostet. Legt man sich also das 200mm/2 zu, muss man schon sehr genau wissen was man mit dem Teil anfangen will, was das Objektiv nicht weniger begehrlich aber von Preis schwer erreichbar macht.
Derweil, alternativ oder generell tun sich gerade weitere Möglichkeiten auf, welche lange und lichtstarke Brennweiten an Fuji-Kameras adaptierbar machen. Adapter die irgendein Bajonett ohne AF an den Fuji X-Mount adaptieren gibt es schon lange und auch reichlich in fast jeder Preisklasse (Novoflex, Metabones, Kipon, Zhongyi, …) neu ist aber nun das Erscheinen von Adaptern welche auch den AF übertragen können. Lag bisher bei den Anbietern Sony im Fokus, scheinen einige Hersteller das Momentum der GFX50s genutzt zu haben um gleich die kleinen Fujis mit zu versorgen.
AF-Adapter
So um den Jahreswechsel 2017/2018 wurden bis dato Ankündigungen von Fringer und Steel’s Ring konkret und im Januar begannen beide Hersteller mit der Auslieferung der Adapter. Alle um einem Preis von ca. 300$ herum. Damit, ist es nun erst einmal möglich, Canon Objektive mit Autofokus an einer Fuji X-Kamera zu betreiben.
Picture credits https://www.fringeradapter.com/
Darüber hinaus bietet Fringer Adapter an, die sogar einen Blendenring zur Einstellung mitbringen, also das Objektiv nachrüsten. Nach ersten Berichten und Tests soll die AF-Leistung der Objektive durch den Adapter nicht oder nur unwesentlich verringert werden. Mit dem passendem Objektiv eine interessante Option zum vollwertigem Anschluss. Glücklicher Weise tauchen auf den Kompatibilitätslisten nicht nur Canon, sondern auch Sigma Objektive auf.
Picture credits http://www.steelsring.com/en/home/
Ich denke, dass diese Adapter für Besitzer von Canon Objektiven interessant sind und natürlich für Fuji-User welches sich das eine oder andere Sigma Art-Objektiv für die Fuji vorstellen könnten und wünschen. Schon heute stehen die folgenden, für mich interessante Sigma Gläser, auf der Kompatibilitätsliste von Fringer.
- Sigma 85/1.4 Art
- Sigma 135/1.8 Art
- Sigma 18-35/1.8 Art
- Sigma 50-100/1.8 Art
Darüber hinaus wünsche ich mir noch das Sigma 120-300mm/2.8 Sports in Kombination mit dem Fringer-Adapter. Das würde eine weitere Alternative zum 200mm/2 darstellen, und zum halben Preis, denn auch das Sigma will mit rund 2700€ Straßenpreis bezahlt sein und der Adapter hat auch noch seinen Preis, aber träumen darf man ja.
Sigma bietet übrigens einen Anschluss-Wechselservice an, sprich wenn jemand ein entsprechendes Objektiv mit Nikon oder Sigma Anschluss sein Eigen nennt, könnte dieses auf Canon umgerüstet und über einen Fringer-Adapter an die Fuji angeschlossen werden. Alternativ warten wir halt auf die Nikon-Version von Steel’s Ring welche inzwischen angekündigt wurde.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Adaptern von Fringer und Steel’s Ring ist neben dem vorhandenen Blendenring (Fringer) die Unterstützung der verschiedenen AF-Modis der X-T2 welche neben CDAF auf PDAF beherrscht und CDAF bei Fringer zumindest nicht verwendet wird, aber dennoch eine sehr gute AF-Performance vorhanden ist. Hier muss noch viel getestet werden und vor allem spannend bleibt und wird die Sache dadurch wirklich.
… und wie geht es weiter?
Schauen wir ein Stück weiter, würde noch ein als Speed Booster bezeichneter Adapter mit AF-Übertragung fehlen. Metabones hat diese im Angebot, allerdings für Fuji noch ohne AF-Support. Ein Speed Booster passt nicht nur die Brennweite, sondern auch die maximale Öffnung des Objektivs entsprechend seinem Faktor an. Damit würde z.B. aus dem Sigma 120-300/2.8 ein 85,2-213mm/2.0 werden, also ein Zoom als direkte Konkurrenz zur Festbrennweite. Obwohl technisch realisierbar, gibt es so einen Adapter (noch) nicht und daher bleibt wie immer nur der Spekulation und natürlich der Wunsch danach.
Update 20.03.2018:
Seit heute kann der Fringer Adapter wieder vorbestellt werden:
Dears,
Fringer EF-FX Pro adapter is open for pre-order now. We will begin to ship the product on April 1 in sequence. Be noted that there may be a lot of requirements in short time. Thus, for those late orders, we may ship it as late as April 10. Although we have prepared much more items than the last time, it may be sold out quickly due to high demand. Please place your order as soon as possible.
You may visit my web store (https://www.fringeradapter.com/#buy-it-now ) to order it.
Danke fürs Vorbeischauen, bis zum nächsten Mal, b!
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