In diesem Blog hatte ich versprochen ein “Making Of …” des gezeigten Panoramas zu liefern und dieses Versprechen erfülle ich heute.
(Fujifilm X-T2 mit dem Fujinon XF10-24mmF4 R OIS @24.0mm, 1/2000s, f/8.0 und ISO200), 11 Einzelaufnahmen im Hochformat
Die Vorbereitung
Der wichtigste Punkt für die Erstellung eines Panoramas ist eine möglichst gering verzeichnende Brennweite. Ich hatte bei diesem Bild das Fujinon XF10-24mmF4 R OIS mit 24mm Brennweite, hochkant verwendet. Lieber mache ich ein oder zwei Bilder mehr, als dass es an den Rändern der Einzelaufnahmen zu starken Verzeichnungen oder Vignettierungen kommt. Zusätzlich achte ich darauf, dass sich die Bilder hinreichend stark überlappen und in einer horizontalen Linie liegen. Die horizontale Linie bekommt man natürlich perfekt mit einem Stativ und einem Nodalpunktadapter hin, hat man aber beides nicht zur Hand, keine Zeit oder kann man ein Stativ einfach nicht aufstellen … dann klappt das mit ein wenig Übung auch aus der Hand sehr gut. Die meisten Fuji-Kameras sind in der Lage eine Wasserwage, also einen künstlichen oder virtuellen Horizont einzublenden. Für die Fuji X-T2 verweise ich auf Seite 219 der Bedienungsanleitung.
Die Wasserwage, bzw. der virtuelle Horizont funktioniert auch wenn die Kamera im Portraitmodus (hochkant) verwendet wird und hilft bei beim Erstellen der Bildfolge.
Um den Start und das Ende der Bildfolge zu markieren, fotografiere ich meine Hand – welche mit den Fingern die Nummer der Bildfolge zeigt. Damit komme ich später beim Bearbeiten auf dem PC nicht durcheinander.
In ON1 Photo RAW, markiere ich dann alle Bilder welche als Basis für das Panorama dienen mit einer Farbe (hier Gelb).
Bei mehreren Panoramen verwende ich weitere Farben um durch entsprechende Filter erkennen zu können, wohin die Bilder gehören. Das ist für mich vor allem später wichtig, damit ich nicht Versehens ein Ausgangsbild lösche.
Das Panorama
Die mit einer Farbe markierten Bilder wähle ich nun mit der STRG-Taste und einem Mausklick aus (Rahmen in blau und weiß). Nun genügt ein Klick auf die PANO-Option am rechten Bildrand (grün eingerahmt) und ON1 Photo RAW erstellt das Panorama für mich.
Das dauert, abhängig von Größe und Anzahl der Bilder ein wenig, wird aber durch einen Balken, der den Fortschritt darstellt begleitet. Im nun erscheinenden Panorama-Fenster, können zum einen der Type des Panoramas, der Umgang mit Ecken (Edges) beziehungsweise nicht vorhandenen Bildteilen und die anschließende Bearbeitungsoption geändert werden. Darüber hinaus ist aus dem Dialog ersichtlich, wie viele Bilder meiner Auswahl für das Erstellen des Panoramas verwendet wurden.
Nach meiner Erfahrung wählt ON1 Photo RAW beim Type = Auto fast immer die Option Spherical (also sphärisches Panorama), sodass ich hier fast nie etwas ändern muss. Auch das Verfahren zur Behandlung der Ecken, belasse ich auf Crop.
Das Panorama bearbeite ich zuerst im Entwicklungsmodus (Develop) bevor ich in den Effektmodus wechsle.
Mit einem Klick auf Save, wird das Panorama im Entwicklungsmodus geöffnet, dabei erstellt ON1 Photo RAW eine Adobe Photoshop kompatible PSD Datei, welche unter anderem auch in Affinity Photo entsprechend weiterverarbeitet werden könnte. Ein Blick auf den Info-Bereich des Bildes ergibt eine Größe von 718MB, was die etwas längere Verarbeitungsdauer erklären mag.
Genau genommen, ist das Panorama als Bild nun fertig bedarf aber wie fast alle meiner Bilder noch ein wenig Nachbearbeitung.
Finish
Der folgende Ablauf zur weiteren Bearbeitung folgt meinem Blog vom 14.04.2018. Im ersten Schritt erfolgt bei mir immer der Zuschnitt des Bildes.
Danach die Anpassung der Tonwerte über die Black-/Whites-Regler. (Black -30 und Whites +77) was zu einem ordentlichen Kontrastumfang führt und damit der Kontrast selbst (Contrast = 5) und die Schatten (Shadows = 15) nur noch geringfügig erhöht werden müssen. Nach der Erhöhung des Mikrokontrastes (Structure = 20) ist das Bild fast fertig, wenn mir hier nicht noch die monochrome Version, vielleicht besser gefallen würde.
Dazu bleibe ich im Develop-Modul und wähle mit Show More die Optionen Black and White und Vignette aus. Die Verwendung des Rot-Filters führt zu einem Verlust an Helligkeit, was an der Verschiebung des Histogramms an den linken Bildrand erkennbar wird.
Die nun zu dunklen stellen, können durch eine erneute Anpassung der Regler Black und Whites korrigiert werden (Blacks = -21 und Whites = 69).
Zum Abschluss schärfen wir das Bild geringfügig (Details = Low) und fertig ist unser Panorama.
(Fujifilm X-T2 mit dem Fujinon XF10-24mmF4 R OIS @24.0mm, 1/2000s, f/8.0 und ISO200), 11 Einzelaufnahmen im Hochformat
Eigentlich kein großes Ding und recht einfach mit der Panorama-Funktion von ON1 Photo RAW.
Vielen Dank fürs Vorbeischauen und bis bald mal wieder, b!
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