Nachdem Fujifilm seine Downloads in neuem Gewand präsentiert, möchte ich den Anlass nutzen über die Eigenheiten der Firmware-Updates zu schreiben. Dabei soll es nicht nur um die Firmware selbst gehen, sondern auch um eine Reihe von Fehlern, die immer wieder beim Update auftreten.
Anatomie
Einer Firmware-Datei von Fujifilm sieht man nicht an, welche Version sie beinhaltet. Jede Kamera und jedes Objektiv bekommen von Fujifilm einen eindeutigen Dateinamen zugeordnet. Dieser bleibt gleich, auch wenn eine Aktualisierung der Firmware erfolgt. Das ist ein Stück weit so, wie bei den Flaschen auf dem Bild.
(FUJIFILM, X-T3 mit FUJIFILM XF16mmF1.4 R WR @16.0mm, 1/20000s, f/1.4 und ISO160)
Ach ja, ich glaube ich muss das nun als Werbung deklarieren, da man den Markennamen des Holunderspritzers lesen kann
– Achtung Werbung –
und um Fujifilm geht es ja auch, und darum nochmals
– Achtung Werbung –
Schauen wir uns mal die vier folgenden Kandidaten an, und wie deren Firmware heißt.
- Fujifilm X-T3, FWUP0019.DAT
- Fujifilm X-T2, FWUP0010.DAT
- Fujinon XF100-400mmF4.5-5.6 R LM OIS WR, XFUP0025.DAT
- Fujinon XF16-80mmF4 R OIS WR, XFUP0037.DAT
Der Vorteil bei gleichbleibenden Namen ist, dass beliebig viele Kameras und Objektive von einer einzigen SD-Karte aus aktualisiert werden können.
Und nun, wohin damit?
Im Gegensatz zu immer wieder gehörten Gerüchten, nein die Karte muss nicht leer sein. Es genügt das hinreichend Platz für das zu speichernde Firmware-Update vorhanden ist. Dazu gilt für Speicherkarten generell, dass diese immer in der zu verwendenden Kamera formatiert werden sollten und nicht am PC oder Mac.
Damit sieht die Speicherkarte im Windows Explorer wie folgt aus:
DCIM beinhaltet eine Reihe von gemachten Bildern und die einzelnen Firmware Dateien liegen im Root der Karte (ganz oben, also hier „\“ bzw. „/“).
Mit welchem Dateisystem ist denn die Karte formatiert?
Ich formatiere meine Karten immer, wenn ich sie wieder in der Kamera verwenden will. Solange bleiben die alten Daten auf der Karte gespeichert. Die Formatierung erfolgt dann wo, genau in der Kamera und diese legt hier exFAT als Dateisystem an. Damit ist die maximale Kompatibilität zur Kamera gewährleistet. Wandert übrigens ein Satz Speicherkarten von der X-T3 zur X-T4, dann wird eben in dieser, bevor wir zu Fotografieren beginnen, eine Formatierung durchgeführt.
Jetzt geht es um die Haken und Ösen beim Update …
Ein wenig Hygiene bitte
Laden wir Dateien unter Windows herunter, dann landen diese im Download-Ordner des Benutzers. Ist dort aber schon eine Datei mit dem Namen vorhanden, dann wird der neue Download hinten mit einer Ziffer versehen und das sieht dann wie folgt aus.
Die Update-Routine detektiert aber nur die FWUP0019.DAT und nicht die mit (1) im Namen. Haben wir also für das Update auf 3.0.1 die Firmware heruntergeladen und nachdem diese auf die Speicherkarte kopiert wurde nicht gelöscht, so erhält die neuere Firmware einfach eine (1) im Namen und ist damit erst einmal nutzlos.
Aus diesem Grund verschiebe ich immer die Firmware aus dem Download-Ordner auf die Speicherkarte und stelle damit sicher, dass die aktuelle Firmware ohne Umbenennen verwendet werden kann.
Kopieren, Verschieben, … ist eine spannende Sache im Explorer
Eigentlich nicht, wenn man hier auf ein paar Dinge achtet. Ist nämlich schon eine Firmware-Datei auf der Speicherkarte vorhanden, dann fragt der Explorer mit folgendem Dialog nach, was zu tun ist.
Die richtige Antwort hier ist, dass die Datei im Zielverzeichnis ersetzt (Replace) werden muss. Das ist auch die Voreinstellung (Default) die zur Auswahl angezeigt wird. Erfolgt kein Ersetzen, so bleibt weiterhin die alte Firmware auf der Speicherkarte und man bekommt diese beim Upgrade Dialog angeboten oder es wird keine neue Firmware erkannt.
Kürzlich hatte ich die Situation erlebt, dass einer der „Mehrfach“ Downloads auf die Speicherkarte kopiert wurde, und zwar nur dieser. Leider ist die Kamera nicht in der Lage eine FWUP0019 (1).DAT zu verwenden, sieht damit keine Firmware und biete diese auch im Verlauf des Upgrades nicht an.
Auf was muss man sonst noch achten?
Auf Dateiendungen natürlich, die sind ein heißer Kandidat für weitere Missverständnisse beim Update. Bricht ein Download ab oder hat aus welchem Grund nicht die Dateiendung DAT, dann ist der Name des Firmware-Updates ebenfalls nicht vollständig und die Sache geht schief. Darum sollte sichergestellt werden, dass Windows zumindest die Endungen von unbekannten Dateien anzeigt, oder eben alle und damit den vollständigen Dateinamen nebst passender Endung.
Kommen wir zum Schluss, und damit zur Frage wie ich prüfen kann ob ich wirklich die aktuelle Firmware heruntergeladen habe?
Download-Größe auf von der Webseite
Fujifilm gibt neben dem Namen auch die Größe des Downloads auf der Webseite an. Allerdings gerundet auf Megabyte (MB) und der Windows Explorer zeigt diesen in Kilobyte an (KB). Wenn man weiß, dass zwischen diesen Größen mit 1024 konvertiert wird. Kann man leicht die Information von der Fujifilm-Webseite (hier 47,77MB) mit der im Download-Ordner angezeigten Größe von 48.914 KB abgleichen, indem man die 48.914KB durch 1024 teilt, und das Ergebnis rundet, was hier 47,7675MB und damit den 47,77MB von der Webseite entspricht.

Update vom 25.05.2023
Ja, manchmal testet Fujifilm die Fähigkeiten seiner Fotografen. Im, zummindest heute aktuellen, Download zum Fujinon XF16-55mmF2.8 R LM WR, handelt es sich um eine ZIP-Datei.
Diese wiederum nochmals einen Ordner mit dem gleichen Namen wie die Firmware beinhaltet.
Nach dem Entpacken (mit dem Windows Explorer) der Firmware muss man zusätzlich in den zweiten Ordner mit dem Namen XFUP0019 welchseln und beide Firmware-Dateien auf die Speicherkarte kopieren.
- XFUP0019.DAT
- XFUP0064.DAT
Falls noch Fragen bestehen, schreibt das einfach unten in die Kommentare mit rein.
Happy Update und bleibt mir gewogen, bis zum nächsten Mal.
Euer Albfotograf
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Danke für die Info! Ich habe noch nie ein Update eingespielt. Beinhaltet das letzte Update auch alle vorigen, oder muß ich erst 4.00 hochladen?
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Hallo Connie
Es reicht immer das aktuellste Update zu verwenden.
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